Esel Flicka und elf Pferde in der Rallyeschule

 

Kurs mit Annette Platen auf dem Hof Wieseck in Meisenheim

 

Anna Rebecca Thomas und Eselstute Flicka.

Anna Rebecca Thomas nahm im Herbst 2001 an einem zweitägigen Reiterrallye-Kurs mit Annette Platen auf dem Hof Wieseck in Meisenheim teil – das Besondere: Die 12-jährige reitet eine Eselstute. Hier ein Erlebnisbericht:

 

Am Abend vor dem Lehrgang habe ich meinen Esel Flicka in den Stall zu den anderen Pferden gestellt, die an dem Kurs teilgenommen haben. Erst habe ich gedacht, daß mein Esel Angst vor den Pferden hätte, weil sie schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte – aber es war genau das Gegenteil der Fall, ein Pferd hat voll verrückt gespielt, als Flicka mit ihren langen Ohren in die Reithalle kam.

 

Am nächsten Morgen kam gegen 10 Uhr die Tochter von Marlit Hoffmann (Autorin vieler Pferdebücher und Connemara-Züchterin), Annette Platen, die den Kurs hielt. Zuerst trafen wir uns zu einer Besprechung und stellten uns und unsere Tiere vor. Annette bekam erst kurz vor dem Lehrgang das Fax, daß ein Esel teilnehmen würde und fand es ganz toll, mal eine Erfahrung mit einem Esel zu machen. Obwohl sie seit vielen Jahren Reitunterricht und Kurse gibt, war noch nie ein Esel dabei gewesen, wie Annette erzählte.

 

Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt zu je sechs Reiter mit Tieren. Als wir fertig gesattelt in die Halle kamen, war schon ein Stangenparcours aufgebaut. Dann haben wir ausgemessen, wie weit die
Stangen auseinander sein müssen, damit die Tiere in den verschiedenen Gangarten nicht mit den Hufen an die Stangen stoßen: für den Schritt 0,70 Meter, für den Trab 1,20 Meter und für den Galopp 3,00 Meter. Diese Maßangaben sind für Tiere mit einem Stockmaß von 1,35 bis 1,50 Meter richtig. Bei größeren oder kleineren Tieren verändern sich die Abstände im Verhältnis zum Tier. Wir probierten es aus. Wenn die Regeln genau eingehalten werden, stoßen die Tiere tatsächlich in allen drei Gangarten nicht an die Stangen.

Danach legten wir zwei Stangen nebeneinander im Abstand von 0,50 Meter. Wir sollten in allen Gangarten zwischen den Stangen durchreiten, ohne an die Stangen zu stoßen oder drüber zu treten. Der Abstand von 0,50 Meter wurde auf 0,30 Meter und dann auf 0,20 Meter verringert, mit gleicher Aufgabenstellung.

 

Nach dem Mittagessen gab es eine Stunde Theorie, und dann fingen wir richtig mit den Reiterspielen an. In der Halle waren diesmal verschiedene Sachen aufgebaut, z.B.: ein Hockeyschläger und ein kleiner rasselnder Ball zum Spielen, ein grüner Teppich zum Drübergehen, ein Schlüsselloch (zwei Stangen nebeneinander gelegt, deren Abstand zueinander nach hinten größer wird. An der breitesten Stelle muß mit dem Pferd/Esel eine Drehung gemacht werden), ein roter Bobschlitten, den der Reiter auf dem Tier hinter sich herzieht, mit dem Klapperdosensack reiten und laut klappern lassen, eine Wippe zum Drüberlaufen, ein Podest, auf das sich die Tiere mit Vorder- und Hinterbeinen draufstellen müssen wie eine Bergziege, eine Holzbrücke zum Drübergehen, mit einem großen Plastikball und Besen Ballspielen, Mülltonnen herumfahren, Müll einsammeln, in die Tonne leeren und wieder ausschütten, und vieles mehr.

Flicka zieht völlig unbeeindruckt einen roten Plastikbob.

 

Bei allen Aufgaben wurde geritten. Mein Esel hat alles gut mitgemacht, was ich am Anfang nicht gedacht hätte. Am Ende des Kurses hatte auch kein Pferd mehr Angst vor Flicka.

Annette Platen fand es sehr schön mit meinem Esel. In den Pausen kraulte sie immer mal wieder Flicka die Ohren. Im Stall war mein Esel sehr beliebt und alle fanden es toll, daß wir da waren.

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Update: 13. Mai 2002