Meine erste Reitstunde...

...als Pferdenarr von Kindesbeinen an war es immer mein Wunsch, reiten zu lernen. Da aber keine meiner Freundinnen im Schulkindalter diesen Wunsch mit mir teilte, und ich zu schüchtern war, allein meinen Traum zu verwirklichen, gingen Jahre ins Land, in denen ich meine Freizeit meist mit Volleyballspielen und Joggen ausfüllte.

Vor zwei Jahren beschloß ich - etwas spät und bereits als Erwachsene - es nun doch noch mit den Pferden zu versuchen. So nahm ich meine erste Reitstunde: Erwartungsvoll und leicht nervös betrat ich den Reitstall Leitermann in Rehborn.

Esther, die Reitlehrerin, die mich begrüßte, zeigte mir, wie das Schulpferd, eine hübsche Schimmelstute namens Alexa, getrenst und gesattelt wird. Danach durfte ich das Pferd in die Reithalle führen - ob das wohl beißt? In der Halle wurde Alexa an die Longe - so heißt eine lange und starke Leine - genommen. Dann hieß es aufsitzen. Uff! Das hatte ich mir etwas leichter vorgestellt. Ganz schön hoch so ein Pferd, wenn man darauf sitzt.

Während sich das Tier im Schritt im Kreis bewegte, versuchte ich, die Anweisungen der Reitlehrerin zu befolgen: Gerade sitzen! Fersen nach unten! Gleichgewicht halten! Streckübungen und Gymnastik kamen hinzu. Alles zusammen ist das gar nicht so einfach für einen blutigen Anfänger.

Für die erste Longenlektion waren 15 Minuten angesetzt, was mir anfangs etwas kurz vorkam. Als ich jedoch von Alexa stieg - mit Pudding in den Knien, einem Gang wie John Wayne in seiner besten Zeit und stolz wie ein Spanier, die erste Stunde gut überstanden zu haben - wußte ich, daß 15 Minuten zwar kurz aber ganz schön anstrengend sein können.

Der Muskelkater erinnerte mich noch drei Tage später an meine erste Reitstunde. Aber zäh blieb ich bei der Sache. Nach dem Ritt an der langen Leine folgte das Reiten in der Abteilung. Es dauerte nicht lange, und der Umgang mit den Pferden wurde zu meinem liebsten Hobby.                      Maria Lorenz-Ballof

 

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