Die Westernreitdisziplinen

 

Reining

 

Reining ist die einzige Westernreitdressur. Je nach Schwierigkeitsgrad der einzelnen Reining-Prüfungen (Patterns) sind verschiedene Bahnfiguren vorgeschrieben. Hier soll das Pferd seine Rittigkeit unter Beweis stellen. Großer Wert wird auf Exaktheit, Wendigkeit und Schnelligkeit des Pferdes gelegt. Reinings werden bei aller verlangten Präzision sehr flott, ja aggressiv geritten.

 

Diese Prüfung hat, wie auch die anderen Westernreitdisziplinen, ihren Ursprung in der Arbeit der Cowboys mit Rinderherden im offenen Gelände. So war ein schnelles, gehorsames und präzise zu reitendes Pferd notwendig.

Die Bewegungen, die bei der Arbeit mit dem Pferd gebraucht werden, werden in der Reining als Gehorsams- und Rittigkeitsprüfung des Pferdes verlangt.

 

Reinings für Anfänger oder junge Pferde werden mit Snaffle Bit (Trense) oder Bosal beidhändig geritten, Reinings gehobenen Schwierigkeitsgrades ständig auf blanker Kandare (Bit).  Verlangt werden schnell und langsam zu reitende Zirkel mit fliegendem Wechsel, dazwischen sogenannte Runs, wobei das Pferd die Länge der Bahn möglichst schnell galoppieren muß, oft aus dem Stand oder einer Wendung heraus. Am Ende dieser runs werden stops und sliding stops verlangt. Beim Stop kommt das Pferd nicht weich zum Halten, sondern soll in der Bewegung förmlich einfrieren; beim sliding stop tief auf die Hinterhand gesetzt noch einige Meter über den Boden gleiten.

 

Des weiteren beinhalten Reinings Piwots, Rollbacks und Spins; schnelle, gesprungene Wendungen um die Hinterhand um 90 Grad (Pivots), 180 Grad (Rollbacks), 360 Grad und mehr (Spins). Vor allem diese Drehungen faszinieren immer wieder durch ihre Rasanz und die Beweglichkeit und schnelle Reaktion des Pferdes. Weiter auf dem Programm steht ein schnelles, weites und gerades Rückwärtsrichten, fast ein Rückwärtslaufen, im Idealfall wie die anderen Übungen auch am losen Zügel mit minimaler Hilfengebung, praktisch nur Impulsen, zu zeigen.

 

Diese Übungen wirken oberflächlich betrachtet einfach, jedoch in den gehobenen Klassen einhändig mit Bit, mit losem Zügel und leichten Hilfen geritten, setzen sie einen sehr guten Reiter und ein perfekt ausgebildetes Pferd voraus.

 

Western Pleasure

 

Das Wort "pleasure" (Vergnügen) gibt den Ausschlag für diese Disziplin, die man ebenfalls als Dressurreiten bezeichnen kann. Die Aufmerksamkeit wird hier den drei Grundgangarten des Pferdes gewidmet; sie sollen so bequem wie möglich für den Reiter zu sitzen sein. Die Pferde werden in Schritt, Trab und Galopp am angemessen losen Zügel und ohne stärkere Hilfengebung des Reiters vorgestellt. Die Pferde werden in beiden Richtungen in den drei Grundgangarten vorgeführt, damit sie auf ihre Fähigkeit zu beiden Galopparten bewertet werden können. Die Pferde sollen jedoch nicht aufgefordert werden, den entsprechenden Galopp zu verstärken. Hingegen zur Unterscheidung für die Bewertung darf der Richter die Verstärkung des Trabes verlangen. Die Pferde müssen leicht rückwärts zu richten sein und ruhig stehen bleiben können.

 

Western Riding

 

Westernriding ist weder eine Zirkusnummer noch ein Rennen. Beurteilt werden soll die Leistung eines manierlich, frei und leicht arbeitendes Ranchpferd, das seinen Reiter bei der üblichen Arbeit auf der Ranch ohne Anstrengung und angenehm über Stock und Stein trägt. Beurteilt werden Reitqualität, Galoppwechsel, Manier in den drei Grundgangarten sowie Intelligenz und Leistungsbereitschaft des Pferdes.

 

Trail

 

Gehorsam des Pferdes ist hier oberstes Gebot. Ein Trailparcours setzt sich aus sechs verschiedenen

Hindernissen zusammen, die das Pferd in besonderer Manier (Aufmerksamkeit gegenüber den Hilfen des Reiters) überwinden muß. Für jede unnötige Unterbrechung der Gangart bei Erreichen des Hindernisses gibt es Punktabzug. Pluspunkte werden den Pferden gegeben, die die Hindernisse mit Stil und in angemessener Geschwindigkeit absolvieren sowie den Pferden, die die Fähigkeit  haben, ihren eigenen Weg durch den Parcours zu finden, wenn die Hindernisse dies rechtfertigen, aber den Willen des Reiters bei schwierigen Hindernissen durchführen.

 

Barrel Racing

 

Das Barrel Racing oder Tonnenrennen ist die beliebteste und wohl auch bekannteste Renndisziplin des Westernreitens. Nach fliegendem Start müssen drei im Dreieck aufgestellte Tonnen umrundet werden. Die Tonnen dürfen dabei nicht berührt werden, ein Umwerfen wird jedoch mit 5 Strafsekunden geahndet. Das Barrel Racing zählt sicher zu den publikumswirksamsten Wettbewerben, stellt aber extreme Anforderungen an die Pferde. Der Einsatz eines Pferdes zum Barrel Race soll daher wohl überlegt sein, und vor allen Dingen nicht zu oft geschehen. Der Reiter muß bedenken, daß sein Pferd so heiß werden kann, daß es in anderen Disziplinen kaum mehr einzusetzen und natürlich nicht mehr angenehm zu reiten ist. In den USA ist Barrel Race mittlerweile fast zum reinen Mädchensport geworden.

 

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